Genetische Faktoren

In den letzten 25 Jahren wurden mehrere erbliche Mutationen (genetische Mutationen, die in Familien auftreten) entdeckt, die das Risiko für die Entwicklung bestimmter Krebsarten erhöhen können. Die bekanntesten sind Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen. Dieser erhöhen nicht nur das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs, sondern auch für Prostata-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen-Darm- Krebs und andere Krebsarten.

Es ist seit langem bekannt, dass Prostatakrebs eine familiäre Komponente hat. Prostatakrebs ist von allen Krebsarten die häufigste Krebsart, die in der Familie vorkommt.

57 Prozent der Prostatakrebsfälle sind auf Gene zurückzuführen, die vererbt werden. Im Zusammenhang mit Vererbung und Prostatakrebs sind zwei Maßnahmen von immenser Bedeutung.

1. Wenn Sie eine Prostatakrebsdiagnose erhalten haben, ist es wichtig, mit Ihrer Familie über Risiko, Prävention und Vorsorge zu sprechen.
2. Lernen Sie Ihr eigenes genetisches Risiko kennen.

DIE FAMILIE SCHÜTZEN

Ihr Prostatakrebs kann auf ein erhöhtes Krebsrisiko für Ihre männlichen und weiblichen Fa-milienmitglieder hindeuten. Vorsorgeuntersuchungen sowie auch Gentests für die gesamte Familie sollten daher in Betracht gezogen werden.

Der „Kaskaden“-Gentest: Dabei handelt es sich um eine Form des Screenings, bei der festgestellt wird, ob Familienmitglieder eine Genmutation teilen.

Stellt ein Mann z. b. fest, dass er Träger einer vererbten Mutation in BRCA1, BRCA2 oder an- deren Genen ist, die das Risiko für Prostatakrebs erhöhen, hat dies entscheidende Auswirkungen auf alle seine Familienmitglieder. Wenn männliche oder weibliche Familienmitglieder die gleiche Mutation geerbt haben, können sie je nach Gen ein er- höhtes Risiko für verschiedene Krebsarten haben.

Männer, die feststellen, dass sie Träger einer Genmutation sind, sollten mit einem genetischen Berater bzw. Beraterin sprechen, um eine „kaskadenartige“ (d. h. eine Kaskade von Ereignissen auslösende) genetische Beratung und Tests für männliche und weibliche Familienmitglieder anzuregen.

Genetische Beraterinnen und Berater sowie Ärzte und Ärztinnen helfen dabei das individuelle Krebsrisiko, die Möglichkeiten der Früherkennung und die Möglichkeiten zur Verringerung des Risikos für verschiedene andere Krebsarten besser zu verstehen.

KENNEN SIE IHR RISIKO

Ein Mann, dessen Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt ist, hat ein zweifach erhöhtes Risiko, selbst daran zu erkranken. Dieses Risiko ist weiter erhöht, wenn der Krebs in einem jüngeren Alter (unter 60 Jahren) diagnostiziert wurde

und/oder drei oder mehr Familienmitglieder betroffen sind. Es ist wichtig, die familiäre Vorbelastung durch Prostatakrebs mit Ihrer Familie und Ihrem medizinischen Team zu besprechen.

Da viele Krebsarten ähnliche Gene aufweisen, ist es zudem wichtig, dass Sie auch Ihre familiäre Vorbelastung mit allen Krebsarten, insbesondere aber mit Brust-, Eierstock-, Dickdarm- oder Bauchspeicheldrüsen- krebs, kennen und besprechen. Eine Schwester zu haben, bei der Brustkrebs in einem frühen Alter diagnostiziert wurde (z. B.

in ihren 40ern oder jünger), kann für einen Mann eine wertvolle Information sein, die er sei- nem Arzt mitteilen sollte.

Angepasste Vorsorge. Diese Erkenntnisse ermöglichen die frühere Identifizierung von Männern, die ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs haben. Männer, in deren Familie ein Verwandter bzw. eine Verwandte ersten Grades an Prostata-, Brust-, Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen- oder Dickdarmkrebs erkrankt ist, sollten im Alter von 40 ein Gespräch mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin beginnen. Die selbe Empfehlung gilt für Männer, die eine Vorgeschichte mit einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation haben. Sie sollten eine klinische Studie zur Früherkennung von Prostatakrebs in Erwägung ziehen.

Auch Schwarze Männer sollten ob ihres erhöhten Risikos mit 40 das Gespräch suchen.

Männer mit durchschnittlichem Risiko sollten über eine Vorsorgeuntersuchung ab dem Alter von 45 Jahren nachdenken.

„Risikoarmer“ Lifestyle. Für diejenigen, in deren Familie Prostatakrebs vorkommt, ist es wichtig, vorsorglich einige dauerhafte Änderungen der Lebens- weise vorzunehmen, um die bestmögliche Gesundheit zu erhalten.

Neben der genetischen Veranlagung sind Ernährung und Bewegung der Schlüssel zur Verringerung des Prostatakrebsrisikos oder des Wiederauftretens.

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